Pädagogisches Fachpersonal (m/w/d)

Von Hausaufgaben bis Freizeitgestaltung:
Der sinnstiftende Job des
pädagogischen Fachpersonals

Stop 5 in Eggolsheim
Als pädagogisches Fachpersonal im Offenen Ganztag der AWO Forchheim

Heute lerne ich im Offenen Ganztag der AWO Forchheim den Beruf des pädagogischen Fachpersonals kennen. Ich zeige euch heute, wie vielseitig der Alltag des pädagogischen Fachpersonals aussieht und was alles hinter dem verantwortungsreichen Job steckt. Komm doch mit!

1. Der Offene Ganztag der AWO Forchheim im Überblick

Die Arbeiterwohlfahrt, kurz AWO, ist ein deutscher Wohlfahrtsverband. Der gemeinnützig organisierte Verein ist in zahlreichen Orten im Einsatz – so auch im Stadt- und Landkreis Forchheim. Hier ist die AWO noch dazu seit 2007 Träger der Schulkindbetreuung: In insgesamt acht Schulen bietet die AWO dort offene und gebundene Ganztagsprogramme an.

Den sogenannten „Offenen Ganztag“ gibt es auch an der Grund- und Mittelschule in Eggolsheim mit qualifizierter, pädagogischer Betreuung von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von sozialer Herkunft und familiärem Hintergrund. Dort werden die Schüler*innen nach Schulschluss weiterhin betreut – zum Beispiel, weil sie bestimmte Förderung benötigen oder weil Eltern und Angehörige nicht zu Hause sind.

Die AWO Forchheim sucht stets nach motivierten Mitarbeiter*innen, die die Teams in den Offenen Ganztagsschulen unterstützen.

2. Was macht das Pädagogische Fachpersonal überhaupt so?

Als Pädagogisches Fachpersonal bist du verantwortlich für:

  • Entwicklungsförderung von Kindern
  • Vermittlung von Normen, Werten und Regeln
  • Unterstützung bei Hausaufgaben- und Lernschwierigkeiten
  • Schulung der Konfliktfähigkeit und Kritikbereitschaft
  • Vermittlung positiven Selbstwert- und Lebensgefühls
  • Aktivitätsplanungen
  • Vorbereitung der Berufswahl
  • Kommunikation mit Eltern
  • Entwicklungsdokumentation
3. So war mein Tag als Pädagogische Fachkraft im Offenen Ganztag

Viel Erfahrung in der Kinderbetreuung habe ich bisher nicht, außer einem mehrmonatigen Arbeitseinsatz als Teaching Assistant in einer Grundschule auf den Fidschi-Inseln. Ich bin gespannt, wie die Kids auf mich reagieren – und ich auf die Kids.

An der Eingangstür der Grund- und Mittelschule Eggolsheim begrüßt mich die Leiterin des Offenen Ganztag, Astrid. Ich begleite sie und ihre Kollegin Barbara heute bei ihrer Arbeit. Gemeinsam betreuen wir die Schüler*innen einer zweiten Klasse, bis sie nachmittags von ihren Eltern abgeholt werden.

Im Klassenzimmer angekommen sind schon alle ganz aufgeregt und stellen mir zur Begrüßung viele Fragen. Ganz schön neugierig, denke ich, und lasse mich über mein Lieblingsessen, meinen letzten Urlaub bis hin zu meinem Einzelkind-Dasein ausquetschen. Ich gehe einfach ein bisschen mit dem Flow, beantworte geduldig alle Fragen und nach wenigen Minuten ist das Eis gebrochen.

Als der Schulgong ertönt, stellen sich die Kids selbstständig in 2er-Reihen auf – Zeit für das Mittagessen. Astrid erklärt mir, dass Routinen und Rituale nicht nur für Disziplin sorgen, sondern auch der Orientierung im Alltag dienen. Sie geben den Kindern einen Rahmen vor, innerhalb dessen sie selbstständiger werden und zunehmend Dinge auf eigene Faust bewältigen können.

Ich bin begeistert: Auch beim gemeinsamen Mittagessen geht es sehr gesittet zu – Essensausgabe, Salatverteilung und sogar das Säubern und Aufräumen läuft geregelt – es braucht nur ein paar Stichworte von Barbara und jedes Kind weiß, was es zu tun hat.

Nach dem Essen geht es zurück ins Klassenzimmer – die Hausaufgaben stehen an. Und auch dabei begleiten wir die Kinder. Wir helfen, wenn es Fragen gibt oder wenn ein Kind Unterstützung benötigt.

Dabei geht das Angebot weit über die Hausaufgabenbetreuung hinaus: Durch den pädagogischen Ansatz werden lebenspraktische Fähigkeiten vermittelt und jedes Kind wird individuell gefördert. Das pädagogische Fachpersonal arbeitet eng und intensiv mit den Lehrer*innen der Schule zusammen. So kann die Arbeit auf die persönliche Entwicklung jedes Kindes abgestimmt werden.

Heute stehen Mathehausaufgaben an. Während einige Kinder sich flott durch die Zahlenmauern arbeiten, kämpfen andere Kids mit dem neuerlernten Subtrahieren und den Zehnerzahlen. Trotz gleicher Altersstufe geht das Niveau teilweise stark auseinander. Schnell wird mir klar, welchen wichtigen Stellenwert die individuelle Förderung jedes Kindes in diesem Job einnimmt.

„Wir arbeiten mit individuelle Persönlichkeiten und prägen sie für die Zukunft“

Lernhilfe zu geben, erfordert Geduld, Flexibilität und eine Menge Feingefühl, denn jedes Kind ist anders, hat andere Stärken und Schwächen und oftmals ein noch nicht stark ausgeprägtes Selbstwertgefühl. Als pädagogisches Fachpersonal arbeitet man mit individuellen Persönlichkeiten und wird automatisch zur Bezugsperson. Man belehrt die Kinder nicht, sondern ist vielmehr eine Stütze. Ich fungiere hier hauptsächlich als Motivator und helfe den Kids, ihre Hausaufgaben konzentriert fertigzustellen.

Bei all dem Fleiß darf auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Nach den Hausaufgaben geht es deshalb an die frische Luft: Neben der Schule hat die AWO Forchheim eine Obstwiese mit einem wildwachsenden Garten gepachtet. Hier können die Kids nicht nur frei spielen, sondern an einem kleinen Bachlauf, neben Obstbäumen und Gemüsebeeten und einem Kletterbaum, die Natur und ihre Lebewesen ganzjährig kennenlernen und beobachten.

Und genau diese Aktivitäten gehören auch zu den Aufgaben des pädagogischen Fachpersonals: Aktivitäten an der frischen Luft, gemeinsame Spiele oder die Wissensvermittlung über Flora und Fauna. Astrid erklärt, dass die Möglichkeit, Natur und Umwelt spielerisch zu erkunden und schätzen zu lernen, für die kognitive, physische und soziale Entwicklung der Kinder essenziell ist.

Gemeinsam mit einem Kind ernte ich Mirabellen, einem anderen Kind helfe ich beim Klettern auf einen Baum. Im Sandkasten werden Sandkuchen geformt und „Halfpipes“ gebaut. Zwischen all dem Trubel versuche ich mich einfach auf alles einzulassen und gemeinsam mit den Kids die kleinen Erfolge von Obsternte und Klettereinheiten zu feiern.

Schnell wird mir klar, wie wichtig der Teamgedanke in diesem Job ist: Gerade an belastenden und anstrengenden Tagen, die es in diesem Job auch gibt, braucht es einen Rückhalt im eigenen Team. Jeder Tag hält Überraschungen bereit und wird bestimmt von der Stimmung und den Erfahrungen der Kids. Gute Planung ist wichtig, doch um situationsbedingt auf Herausforderungen zu reagieren, ist Spontanität und Improvisation gefragt.

Mein Tag im Offenen Ganztag der AWO Forchheim war für mich eine neue aufschlussreiche Erfahrung. Ich habe unmittelbar erfahren, welche Verantwortung man als pädagogische Fachkraft für die vielen Kinder trägt. Dabei eröffnen sich Tag für Tag neue Möglichkeiten, die Kinder ganzheitlich zu fördern, ihre Sozial- und Handlungskompetenz zu stärken und sie dabei zu unterstützen, sich selbst zu entfalten.

Der Job ist äußerst sinnstiftend und verdient meiner Meinung nach in der Gesellschaft jede Menge Anerkennung. Zu sehen, wie Astrid und Barbara in ihrer Tätigkeit aufblühen und ihre Erfüllung finden, zeigt mir einen echten Traumjobkandidaten im Beruf des pädagogischen Fachpersonals.

Wo Kinder und Erwachsene zwischen Karussell und Zuckerwatte auch ganz viel Spaß haben, ist das Annafest. Mit seinen 23 Bierkellern, Fahrgeschäften und Essensständen lockt es jährlich unzählige Besucher*innen in den Forchheimer Kellerwald – und heute auch mich. Klingt interessant? Dann schau mal hier!

Mein Highlight des Traumjob-Tages:
Von den Kids so offen aufgenommen zu werden & Mirabellen zu ernten 😊

4. Der Traumjob-Check

Für wen ist der Job die richtige Ausfahrt?
Dieser Job passt super zu dir, wenn du Freude daran hast, mit Kindern zu arbeiten, einfühlsam und verantwortungsvoll bist und dich flexibel auf neue Situationen einstellen kannst

Welche Stärken gehören in den Traumjob-Koffer?

  • Empathievermögen

  • Einfühlungsvermögen

  • Verantwortungsbewusstsein

  • Belastbarkeit in Stresssituationen

  • Teamfähigkeit

  • Freundlichkeit

  • Flexibilität

Welches Ticket brauchst du, um hier zu landen?
Ausbildung als Erzieher*in, Ausbildung als Kinderpfleger*in, Studium im Bereich Pädagogik oder Quereinstieg über eine Fachweiterbildung (z. B. Kess)

 

Wohin kann die Reise von hieraus noch weitergehen?
Fachspezifische Weiter- und Fortbildungen als OGTS-Koordinator*in oder Fachbereichsleitung

 

Diese Herausforderungen könnten dir bei deinem Aufenthalt begegnen:

  • Häufig ist spontanes Umplanen nötig

  • Umgang mit anstrengenden Situationen, Kindern oder Eltern

  • Deine Aufmerksamkeit ist von vielen Seiten gefragt

Welche Highlights gibt es in diesem Traumjob zu entdecken?

  • In diesem Job ist jeder Tag einzigartig

  • Du bekommst von den Kindern direktes Feedback für deine Arbeit

  • Du wirst zu einer wichtigen Bezugsperson und siehst, wie sich die Kinder (auch Dank deiner Arbeit) entwickeln

  • Die Arbeit ist sehr erfüllend und sinnstiftend

  • Dieser Job ist zukunfts- und branchensicher und sehr gesucht

5. Das Video zum Job-Stop
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2023-05-03T12:58:05+02:00
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