Als Glücksbringer*in
zwischen Tradition & Innovation:
Der Job von Schornsteinfeger*innen
Stop 3 in Forchheim Stadt und Landkreis
Als Schornsteinfegerin beim Bezirk Forchheim 3
In Forchheim darf ich heute drei Schornsteinfegerbetriebe begleiten. Einen Tag lang schlüpfe ich in die Montur einer Kaminkehrerin und unterstütze die Betriebsinhaber Richard Ringel, Florian Herbst und Thomas Hennig sowie ihre Kolleg*innen (nicht nur als Glücksbringerin). Und euch nehme ich natürlich mit!
1. Der Bezirk Forchheim 3 im Überblick
Der Bezirk Forchheim 3 setzt sich zusammen aus den Betrieben Richard Ringel in Forchheim, Florian Herbst in Ebermannstadt und Thomas Hennig in Pretzfeld. Gemeinsam mit ihrem kleinen Team sind sie als Sicherheits-, Umwelt- und Energieexpert*innen für Kund*innen aus dem Landkreis Forchheim da. In ihren Betrieben bilden sie regelmäßig Schornsteinfeger*innen aus.
2. Was macht ein*e Schornsteinfeger*in überhaupt so?
Als Schornsteinfeger*in bist du verantwortlich für:
3. So war mein Tag als Schornsteinfegerin im Bezirk Forchheim 3
Schornsteinfeger*innen bringen Glück! Und tragen noch heute traditionelle schwarze Kluft. So viel weiß ich vor meinem Tag als Kaminkehrerin. Aber ist das wirklich so? Wie arbeitet ein*e Schornsteinfeger*in heutzutage?
Vor einem Baumarkt in Forchheim treffe ich gleich drei Inhaber von Schornsteinfegerbetrieben: Thomas, Florian und Richard. Die drei haben ihr Team mitgebracht und freuen sich, mir heute den Beruf der Schornsteinfeger*in zeigen zu dürfen. Die Freude ist ganz meinerseits! Als Überraschung haben sie mir eine schwarze Schornsteinfeger*innen-Uniformjacke samt Gürtel mitgebracht! Ich steige in die Kluft – und bin ready für den Einsatz!
Schornsteinfeger Marcus arbeitet für Richards Betrieb. Er nimmt mich direkt mit – unser erster Job ist auf dem Dach eines Baumarkts. Dort befinden sich Kamine, die gesäubert werden müssen. Auf dem Flachdach angekommen, genieße ich kurz die Aussicht. In der Ferne sehe ich die Häuser von Forchheim und das Industriegelände. Richtig cool! Auch das gehört zum Beruf der Schornsteinfeger*in: Regelmäßig auf Dächern stehen und die Welt von oben betrachten. Das gefällt mir schon mal ganz gut! 😊
Die drei Schornsteinfegerbetriebe arbeiten eng zusammen. Jeder Betrieb hat seine Spezialbereiche. Oft leiten sie sich dadurch Aufträge gegenseitig weiter und helfen sich somit untereinander. Sie sind alle für den Bezirk „Forchheim 3“ zuständig, und da die Stundensätze regulatorisch von staatlicher Seite geregelt werden, entsteht zwischen ihnen wenig Konkurrenzdruck. Mehr Kooperation – weniger Ellbogenmentalität: dieses Motto wird bei den Kaminkehrer*innen wirklich gelebt und ist für einen kooperativen Menschen wie mich ein riesiger Benefit dieses Berufs!
Mit einer Kehrhaspel reinigen Marcus und ich den Kamin auf dem Baumarktdach. Viel Kraft braucht man hierfür nicht. Was zählt, ist die richtige Technik. Mit einem Augenzwinkern verrät sie mir Marcus: ein kontrolliertes Rütteln und Schieben der Kehrraspel – erst nach oben, dann nach unten. Und wenn sie steckenbleibt, schnelles ruckartiges Ziehen. Das braucht Fingerspitzengefühl und Übung.
Schornsteinfeger*innen, die sich stärker für die technische Seite des Berufes interessieren, können sich als Energieberater*in weiterbilden. Und Kaminkehrer*innen, die die klassische handwerkliche Praxis lieben, erledigen nach wie vor die tatsächlichen Reinigungsarbeiten an Kaminen.
Schornsteinfegermeister Thomas frage ich Löcher in den Bauch, denn ich möchte erfahren, wie es ist, heutzutage Schornsteinfeger*in zu sein. Was mich erstaunt: Der Beruf befindet sich im Wandel. Während früher die meisten Haushalte mit Holzöfen geheizt haben, heizen heute die wenigsten Gebäude noch mit Holz.
Das heißt: Das klassische Reinigen von Kaminen nimmt heute nur noch einen Teil des Arbeitsalltags eines Schornsteinfegers oder einer Schornsteinfegerin ein. Stattdessen arbeiten viele gelernte Kaminkehrer*innen und Kaminkehrermeister*innen auch als Energieberater*innen.
Hierfür machen interessierte Kaminkehrer*innen eine Weiterbildung als Energieberater*in – denn die Berufe haben große gemeinsame Überschneidungen, z. B. bei Fragen nach der richtigen Dämmung und Sanierung eines Gebäudes, dem Brandschutz und der Energieeffizienz. Insgesamt ist der Job also sehr viel innovativer als ich zunächst angenommen hatte.
Schornsteinfeger*innen, die sich stärker für die technische Seite des Berufes interessieren, können sich als Energieberater*in weiterbilden. Und Kaminkehrer*innen, die die klassische handwerkliche Praxis lieben, erledigen nach wie vor die tatsächlichen Reinigungsarbeiten an Kaminen.
In einem der Innenräume des Baumarktgebäudes müssen wir jetzt das Kaminrohr weiter reinigen. Um bestens an die Rohre heranzukommen, klettern Marcus und ich auf die Rohre. Das macht zwar Spaß, eine gute Portion Schwindelfreiheit und eine körperliche Grundfitness darf in diesem Handwerk aber auf keinen Fall fehlen.
Mit einer Schaufel schippen wir den angestauten Ruß aus dem Kamin. Dadurch sorgt Marcus dafür, dass Heizabgase einen freien Abzug durch den Schornstein haben können. Das ist wichtig, weil diese Gase schlecht für die Gesundheit sind und im schlimmsten Fall zu Gebäudebränden führen können.
Als Nächstes fahre ich mit Thomas und seiner Auszubildenden Jaqueline zu einem Betrieb, bei dem sie eine Heizungs- und Feuerstättenschau durchführen.
Dabei überprüfen der Schornsteinfegermeister und seine Kollegin zunächst die Anlage auf defekte Dichtungen und Verschleißspuren. Danach testen sie mit einem Messgerät, ob die geltenden Grenzwerte eingehalten werden. Das Messergebnis wird anschließend von beiden dokumentiert.
„Wir als Kaminkehrer*innen sind für die Brand- und Betriebssicherheit zuständig. Und für die Kund*innen sind wir das Qualitätsmanagement“
Jaqueline gibt grünes Licht: In diesem Betrieb ist alles gut. Sollten bei diesen Überprüfungen allerdings Abweichungen auftreten, ist es der Job von Schornsteinfeger*innen, die Kund*innen darüber aufzuklären, damit Reparaturen eingeleitet werden können.
Die Kaminkehrer*innen müssen auch auf die Entfernungen zu brennbaren Bauteilen – wie Holztüren – achten. Hier muss man immer auf dem Laufenden bleiben: Die Vorgaben unterscheiden sich teilweise von Bundesland zu Bundesland und werden gelegentlich geändert.
Wir halten fest: Technisches Verständnis, Sorgfalt und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein sind für Schornsteinfeger*innen besonders wichtig.
Am Nachmittag fahre ich mit Marcus und Flo zu einer Privatkundin nach Forchheim. Marcus und ich reinigen wieder gemeinsam den Kamin – diesmal mit dem Kaminbesen. Langsam gewöhne ich mich an die Arbeit und habe Spaß, mir die Hände schmutzig zu machen. Nachdem der Kamin sauber ist, bin ich ein bisschen eingerußt – jetzt fühle ich mich wie eine echte Schornsteinfegerin! 😊
Flo interessiert sich in seinem Beruf als Schornsteinfegermeister besonders für die technische Seite. Er hat eine Weiterbildung als Energieberater gemacht, und liebt es, Leuten mit seinem Wissen rund um energieeffiziente Lösungen weiterzuhelfen.
Mit der Hauseigentümerin hat er vorab ein Beratungsgespräch vereinbart. Bei einer Tasse Kaffee berät Flo die Kundin geduldig und fachkundig über ihre Möglichkeiten, wie sie ihr Haus energieeffizient, umweltbewusst und sicher dämmen und sanieren kann. Ich merke, wie viel Spaß Flo dabei hat. Dass Kaminkehrer*innen zu einem Kaffee eingeladen werden ist übrigens nicht unüblich – diese Geselligkeit und vertrauensvolle Nähe zu den Kund*innen weiß Flo an seinem Beruf besonders zu schätzen.
Nach Feierabend verabschiede ich mich von Marcus, Flo und den Schornsteinfeger*innen. Wie viel ich heute gelernt habe – Wow!
Den klassischen Beruf der Schornsteinfeger*in gibt es noch heute. Kaminkehrer*innen sorgen bei Gebäuden dafür, dass die Kamine frei und sicher sind, damit keine Brände oder Gesundheitsschäden bei den Anwohnern entstehen. Aber das Berufsfeld ist heute noch viel komplexer und innovativer geworden. Denn die Themen, die uns heute im Bereich Umweltschutz stark beschäftigen, sind Kernaufgaben der Kaminkehrer*innen.
Und bringen Schornsteinfeger*innen heute immer noch Glück? 😊
Wenn ich an Marcus, Flo und die anderen denke: eindeutig ja! Mit viel Engagement verbinden sie traditionelles Handwerk mit innovativer Beratung. Mit ihrer Arbeit sorgen sie bei ihren Kund*innen jeden Tag für Sicherheit und kümmern sich als Energieexpert*innen um die bestmöglichen Lösungen im Bereich Umweltschutz.
Nach meinem Tag mit den Schornsteinfeger*innen möchte ich in Forchheim noch ein wenig die gastronomische Szene erkunden. Welchen Tipp ich bekommen, erfahrt ihr hier!
Mein Highlight des Traumjob-Tages:
Aussichtsreiches Kaminkehren auf dem Baumarktdach & Kaffeeeinladung bei einer Kundin
4. Der Traumjob-Check
Für wen ist der Job die richtige Ausfahrt?
Dieser Job passt zu dir, wenn du viel Kundenkontakt möchtest, sorgfältig und verantwortungsvoll arbeitest und mit deinem Knowhow zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen möchtest.
Welche Stärken gehören in den Traumjob-Koffer?
Welches Ticket brauchst du, um hier zu landen?
Ausbildung zum*r Schornsteinfeger*in
Wohin kann die Reise von hieraus noch weitergehen?
Diese Herausforderungen könnten dir bei deinem Aufenthalt begegnen:
Welche Highlights gibt es in diesem Traumjob zu entdecken?
5. Das Video zum Job-Stop
Noch nicht der passende Job?