Analyse, Konzeption und Design:
der vielseitige Job von UX/UI-Designer*innen
Stop 1 in Forchheim Stadt
Als UX/UI-Designerin bei ProCarement
Die Mensch-Computer-Interaktion ist heute schon in all unseren Lebensbereichen präsent und wird noch weiter zunehmen. Das bedeutet auch, dass immer mehr Fachkräfte benötigt werden, die zeitgemäße und funktionale digitale Services in Form von Websites und Apps kreieren und somit unsere digitale Zukunft gestalten! In Forchheims Medical Valley befindet sich die ProCarement GmbH, bei der ich mir bei diesem Stopp die Aufgaben von UX/UI-Designer*innen genauer ansehen darf.
1. Die ProCarement GmbH im Überblick
Die ProCarement GmbH ist ein von zwei Ärzten gegründetes Unternehmen mit Sitz im Medical Valley in Forchheim. Als hybrides Unternehmen entwickelt ProCarement zum einen die Gesundheitsapp „ProHerz“ und führt zum anderen ein Patienten-Betreuungscenter. Die von ProCarement entwickelte App für Patient*innen mit Herzinsuffizienz ist ein zugelassenes Medizinprodukt und befindet sich aktuell im Zulassungsprozess zur Digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA). Inzwischen zählt die ProCarement-Familie mehr als 30 Mitarbeiter*innen und ist stets auf der Suche nach Verstärkung in den Bereichen Entwicklung und UX/UI-Design.
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2. Was macht ein*e UX/UI-Designer*in überhaupt so?
Übrigens: UX steht für User Experience, während UI das User Interface meint. Es geht also darum, die Nutzererfahrung bei der Anwendung von digitalen Oberflächen (z. B. Websites oder Apps) so zu gestalten, dass die Bedürfnisse der User befriedigt werden. Das klingt dir zu abstrakt? Dann schauen wir uns die Aufgaben des Berufs besser mal ganz konkret an:
3. So war mein Tag als UX/UI-Designerin bei ProCarement
Für meinen Besuch geht es mitten in Forchheims Medical Valley, wo ich vor einem noch ziemlich neuen Gebäude parke. Bei einem Blick Richtung Erdgeschoss entdecke ich eine Filiale des japanischen Restaurants „Hiro Sakao“ – das ist mir schon einmal sehr sympathisch. 😉
Kaum angekommen, nimmt mich UX/UI-Designerin Jana gleich mit in ihren Tag: Nach dem Kennenlernen steigen wir direkt ins „Daily“ ein, einem täglichen Meeting mit allen Kolleg*innen des Design- und Entwicklungsbereichs bei ProCarement. Der Austausch findet online statt – nicht nur, weil einige Mitarbeiter*innen im Home Office sind, sondern weil es ProCarement als einer von wenigen Arbeitgebern seinen Mitarbeiter*innen ermöglicht, von überall aus zu arbeiten. Wer möchte, kann dieses Angebot sogar zu 100 % nutzen.
Nachdem die Aufgaben des Tages besprochen und Verantwortungsbereiche festgelegt wurden, starten alle in ihre anstehenden To-dos, auch Jana und ich. Weiter geht es mit einem Kurzworkshop im interdisziplinären Team.
Als UX/UI-Designerin ist es Janas Aufgabe, eine möglichst gute Nutzererfahrung sowohl strategisch zu konzipieren als auch visuell zu designen. Beide Bereiche, das User Experience Design und das User Interface Design, sind entscheidend für ein digitales Produkt und arbeiten eng zusammen. Und so ist der Ablauf: Nach einer Anforderungsanalyse, sehr viel User-Research in Form von Befragungen und Benchmarkanalysen, gießt Jana alle gesammelten Infos in ein Konzept. Aus diesem Konzept entwickelt sie anschließend in ständiger Abstimmung mit dem Entwicklerteam ein Design.
Den Beruf Gamedesigner*in hab ich mir übrigens auch schon angesehen! Schau doch mal rein!
Während wir zu einem großen Besprechungsraum ins Erdgeschoss des Gebäudes laufen, erklärt mir Jana, dass die Workshops genutzt werden, um entweder das bestehende Produkt in seiner Funktion zu verbessern oder um eine Produkterweiterung zu entwickeln.
Das heutige abteilungsübergreifende Workshop-Team besteht aus verschiedenen Mitarbeiter*innen, die crossfunktional und agil zusammenarbeiten, um ein cooles neues Feature zu entwickeln, dass die ProHerz-App des Unternehmens erweitert.
Nach 90 Minuten Workshop sind wir schon ein gutes Stück weiter im Konzept und können uns im Folgenden an die ersten groben Entwürfe des Interface-Designs setzen.
In einem kleineren Büro mit großem Besprechungstisch und viel Platz zum Auslegen der Entwürfe scribbelt Jana die ersten Entwürfe des Wireframes. Ein Wireframe ist das Seitenschema einer Website oder App und somit eine visuelle Anleitung, die das Grundgerüst und den Aufbau einer Seite darstellt.
Ziel von Janas Arbeit ist es, die Erfahrung des Nutzers so gut wie möglich zu gestalten. Das kennst du sicher selbst: Beim Benutzen einer Website oder App hat man gewisse Erwartungen an die Oberfläche, um die Anwendung intuitiv und zufriedenstellend bedienen zu können.
Dazu benötigt man als UX/UI-Designer*in einerseits sehr viel Empathie, denn man muss sich ständig in die Bedürfnisse des Users einfühlen und das Design möglichst aus Anwenderperspektive betrachten. Andererseits ist es wichtig, analytisch und strukturiert zu arbeiten, um Problemstellungen so zu zerlegen, dass am Ende eine verständliche Struktur dabei herauskommt.
„Man muss in der Lage sein, komplizierte Dinge auf eine einfache Art und Weise darzustellen.“
Übrigens muss auch das Scribbeln gelernt sein. Hier werden nämlich nicht nur irgendwelche beliebigen Zeichen und Formen skizziert, sondern es werden genaue Symbole und Elemente benutzt, um ein Layout und dessen Navigation darzustellen. Das lernt man zwar alles innerhalb der Ausbildung, ein gewisses Maß an Kreativität und Verständnis für Design ist dennoch von essenzieller Bedeutung.
Schon nach kurzer Zeit liegen über den ganzen Tisch verteilt verschiedene Entwürfe, farbig und schwarz-weiß. Dazwischen finden sich zwei leere Kaffeetassen und rauchende Köpfe – ich hab schon jetzt den Überblick verloren, Jana scribbelt sich leidenschaftlich weiter durch das Sammelsurium an Blättern, vergleicht vorherige Skizzen und feilt an der Seitennavigation einer Unterseite.
Im nächsten Schritt werden diese Entwürfe nun digitalisiert, damit Jana sie dem Team zeigen kann, um sich Feedback einzuholen.
Nach einigen teaminternen Korrekturschleifen gibt Jana die digitalen Entwürfe schließlich weiter an die Kolleg*innen in der Entwicklungsabteilung, die nun das beschlossene Design programmieren. Doch hier endet Janas Arbeit noch nicht.
Die App bzw. Apperweiterung wird nun getestet – an Mitarbeiter*innen und echten User*innen. Jana muss Feedback einholen und Design und Flow zielgruppenspezifisch immer wieder anpassen und verändern.
Damit ich verstehe, wie der Prozess in etwa funktioniert, führen wir einen User-Test mit mir als Nutzerin durch. Auf einem Smartphone darf ich den Prototyp einer neuen App-Erweiterung testen, während mir Fragen zum Vorgehen und meinem Empfinden gestellt werden.
Jana hört mir aufmerksam zu, analysiert mein Feedback und gemeinsam mit einer Kollegin macht sie sich detaillierte Notizen zu meinen Kommentaren.
Für Jana ist das A und O in ihrem Job weniger das gestalterische Talent, sondern die Leidenschaft, sich für die Interessen der Nutzer*innen einzusetzen.
Ihr gefällt es ganz besonders, die allgegenwärtigen Interaktionen zwischen Mensch und Computer positiv beeinflussen zu können und somit einen Impact auf den Alltag der Menschen zu haben. Dass ihr Unternehmen hierbei auch noch ein Gesundheitsprodukt entwickelt, ist ein sinnstiftendes Add-On, das Jana sehr schätzt.
Auch ich finde es faszinierend zu sehen, wie präsent die Arbeit der UX/UI-Designer*innen in unserem Leben ist. Ob am Fahrkartenautomaten, bei Onlinebezahlfunktionen oder in einer Gesundheitsapp – es braucht passionierte UX/UI-Designer*innen, die sich mit den Nutzerbedürfnissen tief auseinandersetzen und versuchen, den Menschen eine möglichst unkomplizierte und funktionale digitale Handhabung zu ermöglichen. Ein spannender Job mit hohem Zukunfts- und Wachstumspotenzial.
Nach so viel kreativer und analytischer Kopfarbeit habe ich mich entschlossen, meinen Feierabend heute ein bisschen außerhalb von Forchheim in der Natur zu verbringen. Und zwar in der angrenzenden Fränkischen Schweiz. Vom Medical Valley in Forchheim ist der Naturpark Fränkische Schweiz schnell zu erreichen und bietet sich auch für eine Feierabendtour auf dem Fahrradsattel bestens an. Durch die tolle Landschaft voller Höhlen, Felsen und Burgen führen zahlreiche Radwege und Mountainbike-Trails in jedem Schwierigkeitsgrad. Klingt das spannend? Dann schau mal hier!
Mein Highlight des Traumjob-Tages:
Zu sehen, wie viel Psychologie und gestalterische Arbeit hinter einer innovativen Gesundheitsapp steckt
4. Der Traumjob-Check
Für wen ist der Job die richtige Ausfahrt?
Dieser Job passt perfekt zu dir, wenn es dich fasziniert, das Verhalten von Web- und App-Nutzer*innen zu verstehen und es dich begeistert, Konzepte und Designs zu entwickeln, um Oberflächen benutzerfreundlich zu gestalten.
Welche Stärken gehören in den Traumjob-Koffer?
Welches Ticket brauchst du, um hier zu landen?
Wohin kann die Reise von hieraus noch weitergehen?
Diese Herausforderungen könnten dir bei deinem Aufenthalt begegnen:
Welche Highlights gibt es in diesem Traumjob zu entdecken?
5. Das Video zum Job-Stop
Noch nicht der passende Job?